In dem Kinderbuch Momo von Michael Ende heißt es: „Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war: Zuhören. Das ist nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder. Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.“
Oft habe ich in meinem Leben wohl genau das vermisst: Ein aufrichtiges Zuhören, mir selbst und meinen Mitmenschen gegenüber. Es zeigten sich Lebenssituationen, in denen ich mit meiner aufgewühlten Gefühlswelt allein dastand. Zeitweise wusste ich selbst nicht, was gerade in mir los war. Wohin mit meiner Gedanken- und Gefühlswelt? Ich sehnte mich nach einem Menschen, wie Momo an meiner Seite, der es vermochte, mir mit offenem Herzen zu lauschen. Ich war auf der Suche nach einem geschützten Hafen. Nach einem Hafen, der mich mit Liebe, Respekt und Achtsamkeit empfing. Ich sehnte mich nach einem Ankerplatz, wo ich mich wertfrei ordnen und äußern konnte. Doch mir fehlte der Kompass, der mir den Weg wies.